Ist das etwas für mich?

Wenn Sie glauben, dass es in einer solchen Situation besser wäre, miteinander zu reden und selbst  die Verantwortung zu übernehmen – und Sie sich das zutrauen, aber eine fachkundige Unterstützung dafür brauchen, dann ist die kooperative Praxis ein geeigneter Weg. Sie bietet die Chance nicht nur für eine Rechtslösung sondern auch für eine menschliche Verständigung.  Das bedeutet  unter Umständen mehr Mühe und Mut zur Offenheit als in einer gerichtlichen  Auseinandersetzung, wo Anwälte und Richter für Sie sprechen und handeln. Aber ein streitiges Gerichtsverfahren nimmt Ihnen auch die Entscheidung und Mitgestaltung aus der Hand.  Vor allem aber können Gerichte persönliche Zerwürfnisse nicht kitten, sondern vergrößern sie zumeist.

Vor Erteilung eines Auftrags zur kooperativen Praxis sollten Sie sich darüber darüber im Klaren sein, was Sie genau wollen: Geht es Ihnen darum, mit Hilfe des Rechts ein Maximum für sich zu bekommen und nehmen Sie negative Auswirkungen auf die menschliche Beziehung daraus in Kauf , dann wird dieses Konzept nicht das Richtige für Sie sein. Geht es Ihnen aber darum, Recht und Konflikt zusammen zu klären, dann dürfte dieses Konzept für Sie der bessere Weg sein. Kooperative Praxis ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die Dinge so behandelt, wie sie sich einem präsentieren, nämlich als ein sachliches Problem, das meist auch mit Emotionen verbunden ist.  Entscheidend für den Erfolg der kooperativen Praxis ist, dass Sie einander wirklich vertrauen wollen und auch glauben, dass die Anwälte (oder das Team im Modell der Cooperativen Praxis, CP) Sie auf diesem Weg sicher begleiten werden. Von Ihrer Mitarbeit und Zusammenarbeit hängt ab, ob das gelingt.
Ein ausführliches Informationsgespräch zu Beginn hilft Ihnen folgende Fragen zu klären:
  • Möchte ich die anstehenden Fragen fair und respektvoll mit der anderen Seite lösen?
  • Will ich mir die Möglichkeit erhalten, mit meinem (Ehe)Partner oder Geschäftspartner in Zukunft freundschaftlich oder jedenfalls friedlich umgehen zu können?
  • Möchte ich bei einer Trennung  oder Scheidung die gemeinsamen Kinder vor den schädlichen Auswirkungen eines streitigen Gerichtsverfahrens schützen?
  • Möchte ich persönliche Verantwortung dafür übernehmen, einen Konflikt mit Anstand und Augenmaß zu bereinigen?
  • Möchte ich selbst der Herr über die zu treffenden Entscheidungen sein, anstatt sie einem Richter zu überlassen?
  • Möchte ich keinem die Schuld für ein Problem geben, sondern gemeinsam nach einer Lösung suchen, mich zwar über das Recht informieren, aber das Recht nicht über alles stellen?